#6 Behind the Scenes Hochsensibilität Teil 2

Die neuste Forschung zu den unterschiedlichen Sensitivitätstypen

In der letzten Folge, dem 1. Teil von Behind the Scenes Hochsensibilität habe ich dich mitgenommen hinter die Kulissen des komplexen Themas Hochsensibilität
und ich habe einen kleinen Exkurs unternommen in die Welt der Hochsensitiven mit ihren und auch meinen medialen Ausprägungen – den Hellsinnen.
Auch habe ich dir von meinem persönlichen und beruflichen Weg mit erhöhter Neurosensitivität erzählt.
Und von meinem Struggle mit Klienten, denen ich gefühlt nicht weiterhelfen konnte und von den anderen, die nach unserem Coachingprozess die Flügel ausbreiteten und ihrer „Bestimmung“ entgegenflogen.

Und ich habe erwähnt, dass ich erst in diesem Frühjahr eine durchschlagend befriedigende Antwort erhielt auf die Frage, wo sich eigentlich der Unterschied befindet, zwischen diesen und den anderen.

Da kommt Dr. Patrice Wyrsch ins Spiel 🙂

Und dazu gibt es auch ein kleine Geschichte:
Gerade als ich 2017 meine Festanstellung gekündigt hatte, fand wie gerufen der erste Hochsensibilitäts-Kongress Deutschlands in der Lüneburger Heide statt.
Dort traf ich erstmalig auf Patrice, der im Wissenschaftsforum die neusten Erkenntnisse seiner Forschungen teilte

Kurzer Einschub – ich nahm natürlich nicht am Wissenschaftsforum teil, denn es wurde ausdrücklich verkündet, dass dort in Wissenschaftssprache kommuniziert wird und zu dem Zeitpunkt war mein hartnäckigster Glaubenssatz „ich bin dumm“ von dem ich dir bereits erzählte noch hochaktiv ;)))

Aber in einer der Kaffeepausen Pausen stand ich mit Patrice beisammen und bei einem kurzen Gespräch haben wir uns direkt „erkannt“.

Da Patrice in Bern in der Schweiz forschte und Norbert mein Partner ja in Basel zu Hause ist, war irgendwie zusätzlich eine Verbindung da und wir blieben auch über den Kongress hinaus sporadisch in Kontakt.

Als Anfang April Patrice bei einem von Christina Sternbauer bezüglich der Corona-Krise veranstalteten Krisen Intelligenz Online Summit einen Vortrag hielt, war ich wieder wie elektrisiert von seiner Energie und seinen Inhalten und kontaktierte ihn danach direkt.

Da begann unsere gemeinsame Reise:
Ich durfte mich gemeinsam mit der Zürcher Unternehmensberaterin Sacha Furrer-Zoller – mittlerweile eine hochgeschätzte Kollegin – glücklich schätzen, Patrice’s Online-Kurs „Stärke die Sonnenseite deiner Neurosensitivität – zum Wohle von dir und der Welt“ eins zu eins zu durchlaufen. Und ihn als wichtigen Mentor an meiner Seite wissen – welch ein Glück!

Daraus ist mittlerweile eine wunderbare Zusammenarbeit erwachsen.
Denn es ist Patrice’s Buch, welches ich gerade einspreche. Und das Buch trägt den Titel: Wahrnehmungsfähigkeit Neurosensitivität die Kraft der Hochsensitiven. Also dreht sich passend zu dem Podcast diese Woche alles um das Thema erhöhte Neurosensitivität bei mir.
Das Buch wird noch im Dezember erscheinen und das Hörbuch und Ebook auch.
Ich bin gespannt und freue mich ein Teil dieses wunderbaren Projektes sein zu dürfen.

Nun aber zur Forschung und den Erkenntnissen.
Die wissenschaftliche Forschung zum Thema Hochsensibilität ist insgesamt noch relativ jung.
Pionierin auf diesem Gebiet ist die US-amerikanische Psychologin und Sachbuchautorin Elaine Aron, die 1996 begann den Themenkomplex Hochsensibilität zu erforschen.
Sie Entwickelte einen Selbst-Test, der mit seinen 27 Fragen, aus meiner heutigen Sicht mit den neue Erkenntnissen aus Patrices Doktorarbeit, den Fokus mehr auf die Schattenseite der Hochsensibilität legt.

Prof. Dr. Michael Pluess, dessen Definition von Neurosensitivität ich in der letzten Folge bereits zitierte, nämlich „die Fähigkeit, Umgebungsreize zu registrieren und zu verarbeiten“, lehrt und forscht im Department of Biological and Experimental Psychology an der Queens Mary University in London.

Er differenziert in seiner Publikation von 2015 vier Sensitivitätstypen.
Er schreibt in seinen Forschungen insbesondere zu hochsenitiven Kindern, dass

  1. wenn keine Sensitivitäts-Gene vorhanden sind, wird geringe Sensitivität entwickelt. Bereits in der letzten Folge habe ich berichtet, dass ca 15-20% aller Menschen und Tiere erhöht Neurosensitiv sind. Ob dies mittlerweile noch so haltbar ist, ist auch in Frage zu stellen. Ich glaube es sind mehr. Zu größten Teilen wird diese erhöhte Neurosensitivität vererbt.
  2. Sofern Sensitivitätsgene vorhanden sind, bestimmt die frühe Umwelt der Kindheit, welche der drei folgenden Typen herausgebildet werden: generelle Sensitivität, vulnerable Sensitivität und vantage Sensitivität

Generell sensitiv

bedeutet die erhöhte Emp-fänglichkeit gegenüber sowohl negativen als auch positiven Einflüssen.
Sie ist eine Reaktion auf eine neutrale Umwelt in der Kindheit, also weder besonders fördernd, noch psychisch überfordernd, – um in Patrices Worten zu sprechen die Sonnen und Schattenseite der erhöhten Neurosensitivität sind ausgeglichen.

Vulnerable Sensitivität

wird durch eine überwiegend nachteilige Umwelt herausgebildet. Hier ist eine erhöhte Sensitivität gegenüber Bedrohungen vorhanden, das heißt die Stressoren überwiegen. So bildet sich die Schattenseite der erhöhten Neurosensitivität heraus.

Vantage Sensitivität

entwickelt sich durch eine überwiegend unterstützende Umwelt. Der Begriff vantage stammt dabei vom englischen Begriff „Advantage“ (dt. „Vorteil“), wodurch man auch von vorteilhafter Sensitivität sprechen könnte.
Will sagen, wenn ein erhöht neurosensitives Kind gefördert wird entsprechend seiner Begabungen und seine Umwelt wie selbstverständlich auf seine Andersartigkeit, sein Alien- Dasein reagiert und ihm Selbstvertrauen schenkt kann dieses Kind seine PS von Anfang an voll auf die Straße bringen – was für ein glücklicher Start ins Leben!

Die frohe Kunde aber ist, dass es möglich ist sich zu entwickeln und die eigene Sonnenseite zu erhöhen.

Ich habe viel Erfahrung mit der vulnerablen Sensitivität gesammelt, denn Depressionen gehörten zum festen Bestandteil meines Lebens.
Dann habe ich mich lange in der generellen Sensitivität aufgehalten. Ich konnte Schönes genauso stark wahrnehmen, wie Schmerzliches und befand mich in einer Art Gefühlsachterbahn.

Und mit Patrices Unterstützung bin ich dann schließlich in die Vantage-Sensitivität „gerutscht“ – so dass die Sonnenseite nun überwiegt in meinem Leben – ein sehr schönes Lebensgefühl!
Und genau diesen Prozess gebe ich nun an meine Klienten weiter!

So und nun kriegen wir auch die Kurve zur ersten Folge, denn:
mit der Aufschlüsselung der drei Sensititivätstypen hatte ich meine Antwort:
Es waren die Vulnerablen zu denen ich mich nicht mehr zugehörig fühlte!
Die ich aber sooooo gut fühlen konnte und ihnen helfen wollte-

ABER: ich selbst habe mich von meiner eigenen Vulnerabilität durch Therapien und Psychoanalyse befreit.
Und nun ist auch klar, warum ich bei meinen vulnerablen Klienten als Coachin und im Coaching-Setting – nicht wirklich nachhaltig etwas bewirken konnte. Es fehlte oft einfach die Zeit. Und auch wenn ich sehr in die Tiefe arbeite, bin ich doch keine Therapeutin – zumindest noch nicht.
Mitte nächsten Jahres bin ich dann integrative Körperpsychotherapeutin.

Dass ich vulnerabel – sensitiven Klienten eine Therapie ans Herz lege und die Haltung vertrete, dass dies notwendig ist, ist eine steile These und auch nur meine ganz eigene Meinung – aber für mich brauchte es Zeit und einen Menschen der mir einen Rahmen gibt über Jahre hinweg, um meinen Kindheitskeller aufzuräumen und Licht dort anzuknipsen. Damit sich die ganzen Schatten enttarnen. Und wir sind in Deutschland in der glücklichen Situation, dass Therapien von den Krankenkassen übernommen werden.

Natürlich ist auch hier entscheidend eine stimmige Begleitung zu finden. Und gerade erhöht Neurosensitive sollten sich auch von smarten, erhöht neurosensitiven TherapeutInnen begleiten lassen!
Sonst kommt doch wieder schnell ein Alien Gefühl auf…

Bei mir landen, trotz meinem Rückzug aus der Spezialisierung auf Hochsensible trotzdem fast nur eben solche Klienten – als hätte das Universum seine Finger im Spiel 😉

Auch wenn sie sich dessen noch nicht bewusst waren stelle ich immer irgendwann die Frage: sag mal bist du eigentlich hochsensitiv oder hochsensibel?

Wahrscheinlich fühlen sie eben eine Stimmigkeit beim Besuch meiner Webseite und kommen deswegen zu mir.
Denn Kohärenz ist für erhöht Neurosensitive eben sehr wichtig.

Im Business Kontext arbeite ich nun mit generell Sensitiven, die bisher ganz gut durchgekommen sind, aber immer wieder an ähnliche Grenzen stoßen im Innen und im Außen.
Und die ein krasses Potential mitbringen.
Sie nun dabei zu begleiten ihre Sonnenseite zu befreien, dabei springt mein Motor so richtig an.
Eine Geburtshelferin dabei zu sein, dass sie ihren Platz zum Wohle aller einnehmen löst in mir ein großes Berufungsgefühl aus.
Bei meinen Paaren kommt häufig noch die vulnerable Seite zum Vorschein, denn Liebesbeziehungen liegen so nah am Herzen, wie keine anderen und da zeigen sich alle alten Verletzungen. Aber dazu ein andern Mal mehr!

Kleiner Teaser: Ich habe von Patrice die Lizenz für seinen Sensitivitätstypen-Test erworben und werde diesen im nächsten Jahr zum Einsatz bringen, um im Vorfeld gut eruieren zu können, ob ich hier am besten dienen kann und mit wem eine Win-Win Situation für beide Seiten entsteht. Aber auch dazu später mehr.

Wenn dich diese Themen interessieren, hör also gerne immer wieder rein!

Und wenn du jemanden kennst, den die gerade die letzten beiden Folgen zum Thema erhöhte Neurosensitivität interessieren könnten, freue ich mich natürlich sehr über deine Empfehlung.

Und wenn du dir vorstellen kannst, dass es auch andere Menschen interessiert, dann gib mir gerne eine Bewertung bei Itunes – am besten in dem du zusätzlich zu den Sternchen ein paar Wörter schreibst.
Wie genau du das anstellst – falls du ebenfalls kein Technik Native bist ,wie ich:
mein lieber virtueller Assistent Marcus hat ein sehr schönes Video aufgenommen, in dem er dir eine Schritt für Schritt Anleitung gibt, wie du eine Itunes Bewertung abgibst.

Außerdem verlinke ich dir auch meine Facebookseite und mein Instagram Profil. Denn mich interessiert wahnsinnig, wo du dich einordnest. Erkennst du dich wieder bei einem der Sensitivitätstypen und wenn du in deine Vergangenheit schaust, weißt du warum?

Ich bin gespannt!

Schreib mir gerne einen Kommentar unter die jeweiligen Posts zu Folge 6!

Itunes-Bewertung verfassen: https://bit.ly/36h3S9f
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Ich danke dir wieder fürs Zuhören und dir danke ich auch!

Bis zum nächsten Mal dreh dich frei!

Deine Jana